Aisén Reserva de Vida: eine nachhaltige Regionalentwicklung in Patagonien
11 Peter Hartmann Samhaber Manuel Fernández H., Holger Jorgensen, Jorge Gómez und schließlich in meinem Bachelor-Zyklus der Architekt, Stadt- und Regionalplaner Juan Parrochia Beguin, ebenfalls ein ehemaliger Student dieser Fakultät, der 1996 den Nationalen Stadtplanungspreis erhielt. Die Themen der Holzarchitektur sowie das technologische Wissen von Heinz Leser und Morris Testa waren im Grundstudium auch sehr attraktiv – ein Wissen, das sich als ebenso nützlich zeigte. Aufgrund der Attraktivität und bemerkenswerten geographischen Vielfalt unseres Landes und meiner Liebe zur Natur, die sich in verschiedenenAktivitätenzeigte, habe ichdasSeminar fürForschungund berufliche Praxis außerhalb der Metropolregion Santiago durchgeführt. Ich habe mich auf die Anleitung des Architekten und Stadtplaners Juan Parrochia Beguin (Traiguén, 1930 - Santiago de Chile, 2016) verlassen und mein Forschungsseminar zum Thema Regionalentwicklung zuerst inder ProvinzCardenal Caro (Córdoba et al., 1981) und dann in Berufspraxisarbeiten in Aisén - (Hartmann, 1982 und 2003) durchgeführt. So arbeiteten wir 1981 am Seminar in der Provinz Cardenal J. M. Caro, 200 km von Santiago entfernt. Wir befassten uns mit dem Prozess der Landnutzungsplanung von der Mikroregion bis zum Haus. Dabei besuchten wir eine heruntergekommene und arme Gegend, in der die Hoffnung auf bessere Tage nutzlos schien. Nach der Untersuchung ihrer Probleme wurden jedoch praktikable Lösungen gefunden. Wir trafen dort, auf etwas, was wirklich ein “Dorf” war, auf eine elementarste menschliche Gruppierung, in der Mensch und Natur gleichermaßen wichtig sind, in der sich der Mensch nicht gegen die Natur etabliert, sondern in Abstimmung mit ihr lebt, wo sich der Mensch über den Sinn freut, der ihm bei der Arbeit begegnet. Professor Parrochia hatte uns in die von ihm entwickelte Theorie der Planung und der organischen Gravitation eingeführt. Abgesehen von der Geduld unseres Professors, uns schrittweise ein Verständnis für die Komplexität des Problems und der Situation der Menschen in ländlichen Gebieten zu vermitteln, ermöglichten uns seine Vorgaben, einen klareren Horizont für das Untersuchungsgebiet unter akademischemAnspruch zu erhalten. Am Ende dieser unvergesslichen Erfahrung fühlten wir uns glücklich, denn die Universitätsforschung war praktischer Natur und viel mehr
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